Der Nachtreiher ist ein mittelgroßer Reiher mit einer Körperlänge von etwa 58-65 cm und einer Flügelspannweite von 90-100 cm. Er wiegt etwa 600-800 Gramm.
Erwachsene Vögel haben einen charakteristischen grauen Rücken, weiße bis graue Unterseiten, schwarze Kappen auf dem Kopf und lange, weiße Schmuckfedern am Hinterkopf. Der Schnabel ist kräftig und schwarz, die Augen leuchten auffällig rot. Die Beine sind gelblich-grün.
Jungvögel haben ein braun-weiß gesprenkeltes Gefieder, das ihnen eine gute Tarnung bietet.
Nachtreiher leben in Sümpfen, Auen, an Seen, Flüssen, Teichen und Küstengebieten. Sie bevorzugen Feuchtgebiete mit dichter Vegetation, in der sie gut versteckt nisten können.
Das Verbreitungsgebiet des Nachtreihers ist sehr weitreichend und umfasst Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika sowie einige Inseln. In Europa sind sie vor allem in südlichen und mittleren Breiten verbreitet.
Nachtreiher sind opportunistische Jäger und ernähren sich vor allem von Fischen, Amphibien, Krebstieren, Insekten, kleinen Säugetieren und gelegentlich von Jungvögeln. Sie jagen hauptsächlich in der Dämmerung und nachts, woher sie auch ihren Namen haben.
Tagsüber ruhen sie in Bäumen oder im dichten Schilf, wo sie durch ihr ruhiges Verhalten kaum auffallen.
Der Nachtreiher ist nachtaktiv, was ihn von den meisten anderen Reiherarten unterscheidet, die meist tagaktiv sind. In der Dämmerung und nachts fliegt er lautlos auf der Suche nach Nahrung.
Er nistet in Kolonien, oft zusammen mit anderen Reiherarten, und baut sein Nest aus Ästen und Zweigen in Bäumen oder Büschen, manchmal auch im Schilf. Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege.
Die Stimme des Nachtreihers ist ein tiefes, raues "Kwok", das vor allem in der Nacht zu hören ist.
Der Nachtreiher wird von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als "nicht gefährdet" (Least Concern) eingestuft. In einigen Regionen Europas und Nordamerikas sind jedoch die Bestände aufgrund von Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung rückläufig. Schutzmaßnahmen, wie die Erhaltung von Feuchtgebieten, tragen dazu bei, die Population zu stabilisieren.